03

Albert Schilling

(* 1904 Zürich, † 1987 Arlesheim)

Quintett

1977, Bronze auf Steinsockel

1977 erwarb die Gemeinde Riehen die Bronzeskulptur Quintett von ­Albert Schilling für ihre Sammlung. Das Objekt befindet sich zwischen Bäumen und Büschen etwas versteckt vor dem Haus 43/45 in der Rainallee. Die Bronze zeigt ein abstraktes Formengebilde aus fünf grossen geometrischen Ausstülpungen mit vier Öffnungen. Es lässt, insbesondere wegen des Titels, sogleich an ein Musikinstrument oder an einen Lautsprecher denken. Eine weitere kleinere Ausstülpung am Stamm erinnert zudem an eine Spieltaste, mithilfe derer der Klang des gespielten Instruments verändert werden kann. Gleichzeitig ist jedoch kein konkretes Instrument zu erkennen. Vielmehr scheinen die Rundungen, Kanten und Ausformungen an Bekanntes anzuknüpfen und verschiedene Spielinstrumente zu suggerieren. Die Betrachtenden werden dazu animiert, die Formen zu vervollständigen und die Instrumente gedanklich zum Erklingen zu bringen. Das Quintett, das sonst fünf verschiedene Klanginstrumente beschreibt, die in einem Stück gemeinsam ertönen, haben in Schillings Ausarbeitung zwar unterschiedliche Austrittsöffnungen, aber ein und den selben Entstehungsort im Stamm der Skulptur. Erklingen hier wirklich fünf Töne oder nur ein Zusammenklang?

 

Schilling studierte Ende der 1920er-Jahre sechs Semester Theologie, bevor er sich dem Studium der Kunstgeschichte, der Holzbildhauerei und der Bronzegusstechnik widmete. Er gilt als Pionier moderner Kunst und nahm an hochrangigen Ausstellungen, wie der Weltausstellung in Paris 1937 und der Biennale in Venedig 1962 teil. Seine zahlreichen Reisen im nordafrikanischen und europäischen Kulturraum waren ihm immerwährende Inspiration für seine Werke. Mit seinen zur Abstraktion neigenden Skulpturen, die auf dem Prinzip des Wechselverhältnisses von konvexen und konkaven Formen beruhen, erlangte er internationale Anerkennung.