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Theo Lauritzen

(* 1911 Genf, † 1978 Basel)

Spiel mit zwei Quadraten

1974–75, 20 mm Eisenplatten, galvanisiert, eingefärbt

In der Wettsteinanlage befindet sich auch das Werk von Theo ­Lauritzen Spiel mit zwei Quadraten. Der Entwurf von Lauritzen ging 1974 als Sieger aus dem Wettbewerb zur Gestaltung der Essig- und Kilchgrundstrasse hervor, an dem fünf Kunstschaffende teilgenommen hatten. Im Juli 1975 wurde das Werk, bestehend aus zwei aufgeschnittenen Quadraten, im Park des Spielplatzes der Essiganlage (Tramhaltestelle Burgstrasse) installiert. 2015 erhielt es seinen neuen Platz in der Wettsteinanlage.

 

Spiel mit zwei Quadraten ist Lauritzens letzte grosse Arbeit. Es handelt sich dabei um zwei ungleich grosse, zwei Zentimeter dicke Metallquadrate, die in der Diagonale in zwei Teile zerlegt und so gefaltet wurden, dass daraus flache oder aufragende Dreiecke entstanden sind. Die rhythmische Gliederung der Metallseiten suggeriert eine Bewegung und lässt dadurch an aufsteigende Vögel oder flatternde Schmetterlinge denken. Immer wieder gelingt Lauritzen so in seinen Arbeiten der Triumph der Leichtigkeit über die starre Materie.

 

Trotz der poetischen Symbolsprache und Eleganz der Formen hatte die Metallplastik von Lauritzen einen schweren Start in Riehen. Als «abgestürztes Flugzeug» verschmäht, wurde es wegen der spitzen Ecken und Kanten mehr als Last und Gefahr, denn als Bereicherung für das Spielplatzgelände verstanden, und im Dorf wurden Diskussionen zum Thema funktionalem und künstlerischem Gebrauch einer Skulptur laut. 2015 mussten die Quadrate schliesslich zugunsten eines Kindergarten-Provisoriums weichen.

 

Lauritzen studierte an der École des Beaux-Arts in Paris Malerei und Grafik und war der Mitbegründer des «Kreis 48», einer Basler Künstlergruppe, die erstmals 1948 in der Galerie Beyeler und 1950 in der Basler Kunsthalle an die Öffentlichkeit trat.