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Elly Iselin-Boesch

(* 1910 St. Gallen, † 1999 Riehen)

Böckligumper-Brunnen

1959, Bronze

Eine Riehener Besonderheit sind die zahlreichen Brunnen, von denen einige innerhalb von drei Spaziergängen vorgestellt werden. Riehen war schon früh aufgrund seiner zahlreichen Trinkwasser-Brunnen bekannt. Die Anzahl und Vielfalt der Brunnen ist eng verknüpft mit der Geschichte des Dorfes – Riehen war ein wohlhabendes Bauern- und Winzerdorf mit acht verschiedenen Rebgebieten. Zudem haben die waldreichen Hänge des Berges St. Chrischona und die besondere Lagerung der Gesteinsschichten die Bildung von Quellen begünstigt.

Neben Skulpturen, Malereien und Mosaiken, die in Riehen im öffentlichen Raum zu sehen sind, schmücken auch 81 Brunnen den Ort. Das Wasser wird aus den Riehener Quellen oder dem Netz der Industriellen Werke Basel (IWB) gewonnen.

Wo einst ein einfacher Wandbrunnen den Platz an der Kreuzung Kohlistieg und Schäferstrasse zierte, findet sich heute ein freistehender Brunnen mit einer vergnüglichen Kindergruppe wieder. Die Bildhauerin Elly Iselin-Boesch gestaltete im Auftrag der Gemeinde Riehen den Brunnen, der heute dem Platz vor dem Friedhof am Hörnli eine Heiterkeit und Ungezwungenheit verleiht. Ein einziger Jura-Kalkstein wurde für den ovalen Brunnentrog verwendet. Nur zwei feine Rillen gliedern das Becken an der Aussenseite und geben ihm eine Leichtigkeit. Vier Röhrenhähne entlassen ihr Wasser in das Innere des Schalenovals. Mittig auf einem Sockel erheben sich zwei spielende Kinder aus Bronze. Becken und Sockel wurden von Luigi Marzotti in Riehen umgesetzt. Die zentrale Plastik der beiden Kinder wurde von Iselin-Boesch geschaffen und vom Kunstgiesser Karl Stutz gegossen.

Ein sich duckender Junge bildet das «Beggli» (den Bock), während ein etwas älteres und grösseres Mädchen in einem flotten «Beggligump» (Bocksprung) über ihn hinweg springt. Die Bewegung wird im Moment des Sprunges eingefroren.

Ein weiteres Werk der Künstlerin befindet sich im Naturbad Riehen, der Pelikan. Elly Iselin-Boesch war die Frau des Künstlers Christoph Iselin, dessen Mosaik man ebenfalls auf dieser Route begegnen kann (Nr. 5).


Weitere Werke der Künstler*in