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Emil Knöll 

(* 1889 Basel , † 1972 Basel)

Flötenspieler

1951, Bronze 

Mit seinem Gedanken, den Menschen «Schönes zu schenken und die Augen für eine andere Welt, eine unvergängliche Welt zu öffnen» wurde Emil Knöll zu seinem 50. Geburtstag in der Basler Zeitung von 28. Dezember 1939 gewürdigt. In die Geheimnisse des bildnerischen Schaffens wies er auch seine Schüler*innen in der Gewerbeschule in Basel ein. Gemeinsam mit ihnen lernte er «das mit eigenen Augen Schauen».

 

Der gebürtige Kleinbasler erlernte den Handwerksberuf des Spenglers beim ersten bekannten Basler Spengler Schnezler. Schnell wurde er zum beliebtesten Gesellen der Werkstatt. Den entscheidenden Sprung in Richtung Künstlerdasein verschafften ihm jedoch die Ausbildungen an der Gewerbeschule in Basel und anschliessend an der Kunstgewerbeschule in München. Nach weiteren Studienjahren in Italien und Paris folgten die schöpferischen Jahre in Basel. Sie brachten der Stadt viele Kunstwerke im öffentlichen Raum ein, darunter beispielsweise das Fabeltier im Innenhof des Kunstmuseums Basel.

 

Im Auftrag des Baudepartements Basel-Stadt wurde 1950 das Werk Flötenspieler im Schulhaus Erlensträsschen in Riehen errichtet. Zentrales Element des runden Brunnentrogs ist ein in Bronze gegossener, vergnügt schauender und im Schneidersitz hockender Flötenspieler. Durch die hochgezogenen Ohren, die geschwungenen mandelförmigen Augen und das schelmische Lächeln hat die Figur etwas Märchenhaftes. Zwei wasserspeiende Seelöwen lauschen dem Flötenspiel und fletschen ihr Maul zu einem beinahe surrealen Lächeln. Dabei fällt die Ähnlichkeit zu einem anderen Namensvetter (dem Löwen) ins Auge. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, die (See-)Löwen würden sich gleich auf den friedvollen Musiker stürzen, um zumindest an ihm zu knabbern. Wie bereits in anderen Brunnenkompositionen zu sehen, bilden auch hier die drei Bronzefiguren eine Einheit. Sie erzählen ihre kleine Geschichte nur sich selbst und schliessen die Kinder des Schulhauses aus ihrem Spiel aus. Zugleich locken sie die Kinder durch die Töne und das freudige Spiel auch wieder an. Im Schulhaus Bruderholz scheint der nächste musikalische Gefährte die Töne aufzunehmen. Dort wird man von einem handorgelspielenden Knaben in Empfang genommen – ebenfalls eine Skulptur des Künstlers.