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Paul Artaria 

* 1892 Basel, † 1959 Heiden

Atelierhaus Barth 

1936 

Nach jahrelangem Pendeln zwischen Paris und Basel und zahlreichen längeren Aufenthalten im In- und Ausland wurde der Basler Maler und Zeichner Paul Basilius Barth 1947 in Riehen sesshaft. Sein Wohn- und Atelierhaus liess er in der Vierjuchartenstrasse errichten. Umgeben von ihrer einzigartigen Kunstsammlung sollten darin später auch das Galeristen-Ehepaar Ernst und Hildy Beyeler – Begründer der Art Basel und der Fondation Beyeler – leben.

 

Für den Architekten Paul Artaria war dies zehn Jahre nach dem Bau des Atelierhauses Wenk bereits das zweite Haus mit ganz spezifischen Herausforderungen. Vergleichbare Bauverhältnisse führten dazu, dass sich Artaria für eine ähnliche Form wie beim Atelierhaus Wenk entschied. Die beiden Baukörper, das Wohn- und das Atelierhaus, sind zueinander versetzt angeordnet, sodass vom Eingang aus ein grosszügiger Gang die Wohn- und Arbeitsräume erschliesst. Der Wohnraum, die Küche und die Veranda bilden eine geschlossene Einheit am Ende des Südflügels. Die dazwischenliegenden Schlafräume mit Badezimmer bieten einen direkten Zugang zum angrenzenden Atelier.

 

Fünf Jahre nach der Vollendung des Baus wünschte der Künstler eine Erweiterung um ein Stockwerk. Der Auftrag ging an das Basler Architekturbüro Bräuning, Leu, Dürig (weiteres Objekt bei Nr. 9). Die Architekten lehnten sich stilistisch eng an das architektonische Konzept von Artaria an.

 

Die Möglichkeit der fortlaufenden Erweiterung eines Baus und der nachhaltige Umgang mit Baukörpern spielte bei der Architektur des «Neuen Bauens» eine zentrale Rolle. Daher werden die Atelierhäuser Wenk und Barth als Musterbeispiele dieses neuen Baukanons verstanden. Seit 2004 ist das Atelierhaus Barth denkmalgeschützt.